25. So. i. J. - 21. 9. 2025

Lukas erzählt, dass er aus Lystra in Lykaonien stammte (Apg 16,1–3) und der Sohn eines heidnisch-griech. Vaters und einer jüd. Mutter war; 2 Tim 1,5 erwähnt die Mutter Eunike später als Christin. Jedenfalls wurde Timotheus von Paulus bekehrt (1 Kor 4,17) und mehrfach von ihm mit schwierigen Aufgaben betraut (1 Thess 3,2 f; 1 Kor 4,17; 16,10 f );
Lk 16,1-13
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1 Ein reicher Mann hatte einen Verwalter.
Diesen beschuldigte man bei ihm,
er verschleudere sein Vermögen.
2 Darauf ließ er ihn rufen
und sagte zu ihm: Was höre ich über dich?
Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung!
Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein. (…)
In biblischen Zeiten wurden Schuldner, die nicht zurückzahlen konnten bzw. ihre Familienangehörigen, massenhaft in Schuldsklaverei verkauft. Die Tora ist darum dem Zinsnehmen gegenüber sehr kritisch eingestellt. So heißt es z.B. in Ex 22,24: „Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von ihm
keinen Wucherzins fordern.“ Dtn 23,30 verbietet das Zinsnehmen sogar grundsätzlich: „Du darfst von deinem Bruder keine Zinsen nehmen: weder Zinsen für Geld noch Zinsen für Getreide noch Zinsen für sonst etwas, wofür man Zinsen nimmt.“ Und Lev 25,35-38 nennt als Absicht dahinter: „damit er [dein Bruder] neben dir leben kann“ und als Begründung dafür: „Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat.“ Dem Nächsten etwas gegen Zinsen zu überlassen wird als Ausnützung einer Notlage verstanden, die dem Schwächeren, der sich verschuldet, die Lebensgrundlage rauben kann. Die toragemäße Haltung ist nach Lev 25 demgegenüber die der solidarischen Unterstützung, die das eigenständige Leben ermöglicht: „Wenn dein Bruder verarmt und sich neben dir nicht halten kann, sollst du ihn, auch einen Fremden oder Halbbürger, unterstützen, damit er neben dir leben kann.“
Der Verwalter handelt toragemäß, streicht den Zins und erzielt damit einen doppelten Effekt des Zusammenlebens. Die Schuldner bekommen Luft und entgehen der drohenden Schuldknechtschaft und er selbst der Verurteilung. Der reiche Mann des Gleichnisses oder Jesus selbst werten das als kluges Handeln (V. 8). Darüber hinaus erhofft sich der Verwalter so eine Wirkung für sich: „Ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin“ (V. 4). Solidarität ist wechselseitig. Die Situation kann sich ändern. Wer heute solidarisch ist, kann morgen selbst darauf angewiesen sein. Darauf beruht das gelingende Zusammenleben in der Gesellschaft.