Neue Orgel und Umgestaltung der Kirche 1990
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neue Orgel 1990 |
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Alte Orgel vor Abbruch 1990 |
Bereits am 27.2.1987 beschloss die Pfarre den Ankauf einer neuen Orgel mit 21 Register. Die Orgelbaufirma Rieger aus Schwarzach in Vorarlberg wurde mit dem Bau beauftragt. Am 13.10.1987 wurde die Größe der Orgel auf 26 Register erweitert, am Ende waren es 29 Register. Aufgrund der Größe der Orgel musste die obere Empore abgetragen werden. Der alte Aufgang zur Empore im Innenraum der Kirche wurde entfernt, ein neuer Aufgang durch die ehemalige Werkzeugkammer des Totengräbers musste errichtet werden. Dafür waren zwei Turmdurchbrüche, einer im Parterre und einer auf Emporenhöhe, erforderlich.
Für den neuen Standort der musste der Boden der Empore in diesem Bereich mit Eisentraversen verstärkt werden. Abschließend erfolgte eine Innen- und Außenrenovierung. Der prospekt wurde von Franz Kohler entworfen. Die bemalten Schleierbretter sowie einige Teile der Frontansicht verleihen dem eher ruhigen, gediegenen gehäuse einen überraschenden, fast überschwänglich fröhlichen Charakter.
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freigelegtes Fresko |
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nördliches Rundfenster |
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südliches Rundfenster |
Nach Entwürfen von Franz Kohler wurden auch die Fenster im Bereich der Empore erneuert, gefertigt wurde sie in der Glasmalerei des Stiftes Schlierbach. Das Meditationsbild, ist in der Farbgebung dem Umfeld angepasst und sollte zum Umdenken ins Positive und zum Guten beitragen. Am 22.9.1990 wurde die Orgel im Rahmen einer ökumenischen Feier durch Bischof Maximilian Aichern gesegnet.
Bei diesen Umbauarbeiten für den Emporenaufgang wurde im neuen Stiegenhaus ein spätgotisches Fresko, "Jesus am Ölberg" freigelegt und restauriert.
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nördliches Fenster | südliches Fenster |
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Franz Mallinger im Dauereinsatz bei den Umbauarbeiten |
Ing. Josef Feldbauer, Planer der Umbauarbeiten |
Im vorderen Orgelgehäuse befinden sich die Pfeifen des Hauptwerkes, im hinteren Teil sind die V-förmig aufgeteilten Pedalpfeifen und darüber die Pfeifen des Schwellwerkes, das mit einer Holzjalousie ausgestattet ist. Diese Jalousie kann vom Spielschrank aus geöffnet und geschlossen werden, damit kann eine feinstufige Veränderung der Lautstärke erreicht werden. Die Gesamtzahl der Orgelpfeifen beträgt etwa 2.200.
Disposition der Rieger Orgel:
I. Hauptwerk C - a''' | II. Schwellwerk C - a''' | Pedal C - f' | |||
Bourdon | 16' | Rohrflöte | 8' | Subbaß | 16' |
Principal | 8' | Viola da Gamba | 8' | Principalbaß | 8' |
Spitzflöte | 8' | Voix céleste | 8' | Gedecktbaß | 8' |
Octav | 4' | Principal | 4' | Choralbaß | 4' |
Nachthorn | 4' | Flauto traverso | 4' | Rauschpfeife III | 2 2/3' |
Quinte | 2 2/3' | Nazard | 2 2/3' | Fagott | 16' |
Superoctave | 2' | Flachflöte | 2' | Posaune | 8' |
Cornet V | 8' | Terz | 1 3/5' | ||
Mixtur VI | 1 1/3' | Larigot | 1 1/3' | Koppeln: | |
Trompete | 8' | Mixtur IV | 1' | II/I | |
Basson | 16' | I/P | |||
Oboe | 8' | II/P | |||
- Tremulant |
Gedanken zur Orgel von Orgelbaumeister Christoph Glatter-Götz:
Warum soll nicht einmal die farbliche Gestaltung im Vordergrund der Orgelarchitektur stehen? So trifft es sich gut, wenn sich einmal ein Orgelbauer und ein Künstler – Franz Kohler – auf eine gemeinsame Gestaltung einigen, wie dies hier der Fall gewesen ist. Die Form der Orgel ist eher dezent und unaufdringlich, beherrschend sind die Frontteile des Orgelgehäuses und die Schleierbretter, welche die oberen Enden der Pfeifen verdecken. All diese Teile sind junstvoll bemalt, das restliche Gehäuse wurde aus EIche hergestellt und geräuchert, was ihm einen angenehm weichen Farbtin verleiht.
Die Kosten für die Orgel und die erforderlichen Begleitmaßnahmen wie Umbau des Stiegenaufganges, Abbruch der oberen Empore, notwendige Maler-, Tischler-, und Elektrikerarbeiten und die Neugestaltung der hinteren Kirchenfenster ergaben eine Summe 4.690.000,- Schilling. Die Kosten für die Außenrenovierung sind hier nicht enthalten.