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So. 27.07.25

Das Gebet

Mag. Maximilian Pühringer
Mag. Maximilian Pühringer
M.: 0676/88084811
E.: maximilian1985@gmx.com

Die Frage der Jünger muss auch unsere sein, eigentlich unsere tägliche: „Herr, lehre uns beten!“

Predigt 17. Sonntag im Jahreskreis, 27.7.2025

Perikopen: Gen 18,20-32        Lk 1,1-13

Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!

„Drei Gebete für den Fremden.“ Unter dieser Überschrift macht ein jüdischer Philosoph auf einen ganz wichtigen Zug im Alten Testament aufmerksam, der oft übersehen wird, nämlich, dass durch das Gebet fremde Menschen, Kulturen und Gesellschaften von Gottes Zorn gerettet werden, wohlgemerkt fremde Menschen. Das war bei Jona und Ninive so, das war bei Mose so, und bei Abraham, von dem wir in der heutigen Lesung gehört haben, und der sich traut mit Gott in einen interessanten Handel ein zutreten. Schauen wir ein wenig näher hinein, in diese biblische Erzählung.

 

Erstens: Gott und Abraham schauen hin. Wo schauen sie hin? Sodom und Gomorra. Dabei muss es sich nicht einmal um historisch verortbare Städte gehen. Diese Orte sind Symbol, wie Menschen falsch zusammenleben. Es geht um eine Gemeinschaft von Menschen, die das richtige Leben aus den Augen verloren haben. In Sodom und Gomorra hungern Arme und werden aus ihren Häusern vertrieben. Die Kranken werden sich selber überlassen. Das Eigeninteresse steht ganz vorne. Missbrauch, Korruption und Egoismus bestimmen das Leben. Das richtige Leben ist verlorengegangen. In einem solchen Umfeld ist es nicht leicht zu leben. Man ist gefährdet sich anzupassen und dem Ganzen nachzugeben. Wenn es alle so machen, dann ich auch mittun. Es kostet Mühe sich an die Gebote zu halten. In diesem Sinn kann Sodom und Gomorra überall sein,  Orte des falschen Lebens. Gott und Abraham schauen hin, sie sehen das. Das wäre auch ein erster Schritt für uns, einfach hinschauen, wo es bei und Orte das falschen Lebens, oder gar des falschen Glaubens gibt.

 

Zweitens: Abraham fragt Gott, er ist der Fragesteller. Und was ist Inhalt seines Fragens? Er fragt nach der Barmherzigkeit Gottes und er verbindet diese Frage mit der Gerechtigkeit der Menschen. ,,Was ist wenn 50, 45… oder gar nur 10 Gerechte in der Stadt sind?“ Das Fragen hat Erfolg. Gott bietet den Neuanfang an. Notfalls genügt eine Minderheit für die Zukunft des Gottesvolkes. Auch wir sind heute damit konfrontiert, dass in verschieden Bereichen des kirchlichen und öffentlichen Lebens die Zahlen kleiner werden. Selbst, wenn uns zweifelsohne größere Zahlen lieber sind, müssen wir uns vergewissern, dass Gott auch diese Minderheiten in seiner Geschichte mit uns, die wir bis heute mit ihm gehen, einbeziehen will. Auch wenn sich in meinem persönlichen Leben, mitunter nur wenig Liebe, Gerechtigkeit und Glaube finden, will Gott, dass genau dieses Leben weitergeht und nicht zerstört wird. Es ist die Frage an mich, wo es in den Bereichen meines Betens, Arbeitens, Glaubens und Lebens nur kleine Zahlen gibt, die es aber dennoch verdienen gerettet und weiter entfaltet zu werden? Auch wenn unser Leben mitunter nur wenig zu bieten hat. Gott ist gerade auch das Wenige unsres Lebens wertvoll. Das ist ein Weg, den Jesu ganz konsequent gegangen ist. Er war schließlich bei jenen Menschen, die wenig zu bieten hatten, den Sündern, Aussätzigen, Zöllnern. Abraham fragt Gott nach seiner Barmherzigkeit im Blick auf die Gerechtigkeit der Menschen. Die Barmherzigkeit Gottes ist Gottseidank größer. Schon in den Psalmen wird dies formuliert: „Würdest du Herr unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte da bestehen? Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient.“ Gott nach seiner Barmherzigkeit Fragen, in gleichsam bestürmen, wie es uns das heutige Evangelium sagt.

 

Drittens: Gott antwortet. Gott fragt in dieser Erzählung gar nichts, er tut nur eines, nämlich antworten, Antwort geben. Und er gibt immer die eine Antwort: „Ich werde sie nicht vernichten.“ Welcher Heilswille, welche Andersartigkeit unseres Gottes. Ja Gott ist anders als der Mensch. Er hat eine Heilsantwort, die in Jesus Christus Hand und Fuß bekommen hat. Unsere menschlichen Antworten sind nicht immer unbedingt Antworten des Heils. Gott ist anders in seinen Antworten. Auch im Evangelium ist es so. Nach dem ,,Vater unser“ erzählt Jesus seinen Jüngern das Gleichnis vom bittenden Freund, der um Mitternacht kommt und um Brot bittet. Die Bitte wird erfüllt, wahrscheinlich auch aus der Zudringlichkeit des Bittenden heraus. Und am Ende sagt Jesus: ,,Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gibt, was gut ist, wie vielmehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.“ Die Andersartigkeit Gottes liegt in seinem Gutsein für uns Menschen, und genau das dürfen wir für unser Leben lernen. Manchmal haben wir uns wohl etwas zu sehr auf die böse Neigung im Menschen fixiert. Es gibt aber neben der bösen Neigung, auch eine gute Neigung in uns ist. Diese dürfen wir jeden Tag neu zur Entfaltung bringen, weil wir dann, genau diese Andersartigkeit Gottes lernen können. Und wenn Gott so anders ist, dann dürfen auch wir als Menschen etwas anders sein.

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Das Bitten und Beten hat Erfolg, sogar für Fremde. Gott und Abraham schauen hin auf die Orte des falschen Lebens. Abraham fragt Gott nach seiner Barmherzigkeit. Und Gott antwortet ganz anders, als die Menschen das mitunter tun. So dürfen auch wir das Beten, das Reden mit Gott lernen. Man muss das lernen. Die Frage der Jünger muss auch unsere sein, eigentlich unsere tägliche: „Herr, lehre uns beten!“ Amen.  

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