Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Kerzenreste

Jetzt im Winter, oder in der vergangenen Advent- und Weihnachtszeit, haben wir es gerne stimmungsvoll, behaglich und angenehm in unseren vier Wänden. Viele lieben es dann, Kerzen anzuzünden. Dazu gibt es für uns Stumpen-, Kugel-, Stab- und Spitzkerzen, Christbaumkerzen, Teelichter, Schwimmkerzen, Duftkerzen, diverse Zierkerzen und Outdoorkerzen (Gelsenlichter, Mückenlichter und Flammschalen).
Woraus werden Kerzen hergestellt?
- Der häufigste Rohstoff ist Paraffin. Dieses ist ein Abfallprodukt bei der Schmierölproduktion von Erdöl. In Europa sind diese Herstellungsverfahren aber schon derart verfeinert, dass kaum noch Paraffin anfällt und importiert werden muss, was den Preis erhöht.
- Eine Alternative ist Stearin. Dieses wird aus pflanzlichen oder tierischen Fetten oder Ölen gewonnen. Kerzen aus Stearin sind schwerer, hochwertiger, aber auch teurer. Daher werden viele Kerzen aus einem Paraffin-Stearin Gemisch erzeugt.
- Oft keine Alternative sind Kerzen aus Palmöl. Dieses wird auch das „grüne Erdöl“ genannt. Indonesien und Malaysien sind die Hauptproduzenten, wobei riesige Anbauflächen durch Rodung des Regenwaldes entstehen.
- Kerzen aus Raps- bzw. Sojaöl. Dieses wird aus dem Öl der Sojabohne gewonnen. Diese sind von hochwertiger Qualität und von Veganern bevorzugt. Leider kommt das meiste Soja aus den USA, welches nicht gentechnikfrei ist und daher weder nachhaltig noch ökologisch ist. Rapsöl hingegen hat den Vorteil, dass es in Europa angebaut wird.
- Stearin aus tierischem Fett. Es wird aus tierischen Schlachtabfällen gewonnen.
- Kerzen aus Bienenwachs. Diese ist die umweltfreundlichste Variante und die Kerzen sind deutlich teurer. Leider wird aber auch hier viel Bienenwachs aus Chile, Südamerika oder Südafrika importiert, da die heimische Menge viel zu gering ist.
Wir verwenden Kerzen in Laternen, in einem Gesteck, auf dem Adventkranz am Christbaum oder auf einer Geburtstagstorte. Haben die Kerzen ausgedient oder sind sie abgebrannt, so bleiben Kerzen- und Wachsreste übrig. In OÖ brauchen wir diese nicht im Restmüll entsorgen, da diese in den Altstoffsammelzentren abgegeben werden können. Dort werden sie gesammelt und dann für die Fackelproduktion weiterverwendet. Es werden Wachs- und Partyfackeln erzeugt.
Die Wachsfackeln werden erzeugt, indem Baumwolltücher um einen Holzstiel gewickelt und in flüssiges Wachs getaucht werden. Die Wachsbeschichtung erstreckt sich etwa über 80% des Stiels. Manche Produzenten verwenden statt Wachs auch Paraffin.
Partyfackeln bestehen ebenfalls aus Wachs. Bei der Produktion wird ein Holzspieß in Kerzenwachs getaucht. Alle Fackeln gibt es in verschiedenen Farben, Längen und unterschiedlicher Brenndauer.
Man verwendet diese dann zum Tragen bei Fackel- und Nachtwanderungen, Demos, Umzügen oder Schifahrten, oder in den Boden gesteckt als Beleuchtung für Partys zur romantischen Beleuchtung bei Festen oder zum Ausstecken von Rodelpisten.
Renate Eder