Wie schon seit über 20 Jahren ladet die Katholische Männerbewegung von Sankt Konrad am Anfang der Sommerferien zur hl. Messe in die Schrattenau ein. Die Schrattenau ist eine ebene Waldlichtung auf 981 m Seehöhe. Dieser Platz verdankt sich eigentlich einem tragischen Ereignis. 1866 verlor Deutschland unter der Führung Österreichs den Krieg gegen Preußen und so musste der König von Hannover, der Verbündete des Kaisers Franz Joseph, ins Exil gehen. Der Kaiser entschädigte die vertriebene Königsfamilie mit Gebieten im Almtal (Cumberland-Stiftung). Die jagdbegeisterte Gesellschaft pachtete auch die Gemeinde- und Stiftsjagd in St. Konrad bzw Viechtwang und errichtete auf der Schrattenau um 1900 ein Jagdhaus ähnlich wie in Auerbach und am Almsee. Dieses Jagdschloss brannte anfangs der zwanziger Jahre ab. So ist der Platz gut geeignet für die jährliche Feier der hl. Messe. Wir sehen ja öfters, dass ein tragisches Ereignis (Königgrätz) durch die göttliche Vorsehung auch positive Früchte tragen kann. So war es auch beim ägyptischen Josef, der von seinen Brüdern verkauft worden war, dann Verwalter des Pharaos wurde und viele Menschen vor dem Hungertod bewahrte.
So wird die Waldlichtung zum Schrattenauer-Dom, mit den Bäumen als Säulen, die das Gewölbe des Himmels tragen, der durchflutet wird durch das Licht der Sonne, die den Altar in schimmerndes Licht rückt. Wo ist es würdiger, dem Schöpfer das Opfer des Lobes darzubringen?
Seit vielen Jahrhunderten hat das Fronleichnamsfest mit den Prozessionen einen festen Platz im kirchlichen und traditionellen Jahreskalender. Es ist ein Fest, das in Bewegung bringt und in Bewegung begangen wird. Darüber hinaus verdanken wir diesem Anlass einen staatlichen arbeitsfreien Donnerstag (immer neun Wochen nach dem Gründonnerstag) mit der Möglichkeit eines verlängerten Wochenendes.
Zur heurigen Erstkommunion am 4. Mai 2025, dem Hochfest des hl. Florian, unseres Landespatrons, zogen bei gerade nicht regnerischem Wetter unter den Klängen der Ortsmusikkapelle St. Konrad 5 Buben und 7 Mädchen von der Volksschule in die Kirche ein, begleitet von den stolzen Paten, Eltern, Großeltern, Geschwistern und Verwandten.