Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Bettwäsche
Jetzt kommt bald wieder die Jahreszeit, wo die Winterkleidung mit der Sommerkleidung getauscht wird. Bei vielen passiert dies auch bei der Bettwäsche. Nach der wärmenden Bettdecke im Winter kommt die kühlende Sommerdecke.
Sollte aber ein Stück nicht mehr benützt oder gebraucht werden, oder ist es stark verschmutzt oder beschädigt, so soll es richtig entsorgt werden. Dabei stellt sich aber die Frage, welchen Inhalt die Decke oder der Polster hat, denn es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Füllstoffen.
- natürliche Füllstoffe: Baumwolle, Leinen; Zirbe, Kapok
- tierische Füllstoffe: Schafwolle, Kamelhaar, Kaschmir (Kaschmirziege), Seide, Daune (Ente, Gans), Alpaka, Merino.
- moderne Pflanzenfasern: Bambus, Mais, Soja, Hanf, Zellulose (Holz)
- künstliche Füllstoffe: Mikrofaser (eine besonders feine Faser, die aus Polyester besteht und aus Erdöl, Erdgas, Steinkohle oder Kalk gewonnen wird).
Ist nun eine Decke oder ein Polster noch gut erhalten, sauber und gewaschen, so können sie in einem ASZ oder einem Textilcontainer abgegeben werden. Oder man kann sie an Organisationen (z.B. Caritas, Obdachlosenhilfe, …) zur Verfügung stellen. Aber auch Tierheime nehmen immer wieder gebrauchte, aber gut erhaltene Decken an. Nicht mehr wiederverwendbare Decken bzw. Pölster können im Restmüll entsorgt werden. Passen diesen wegen ihrer Größe nicht hinein, so können sie auch in einem ASZ kostenlos bei den „sperrigen Abfällen“ abgegeben werden.
Gut erhaltene Decken und Pölster mit Daunenfüllungen können im ASZ bzw. auch in den Textilcontainern zur Wiederaufbereitung gesammelt werden. Voraussetzung ist aber, dass die Daunenfüllung nicht verklumpt, stark verschmutzt oder kaputt ist. In speziellen Betrieben wird die Baumwollhülle (Inlett) aufgeschnitten, die Daunen und Federn in großen Waschtrommeln gesammelt und mit herkömmlicher Seife gewaschen, um sie von Fett und Schmutz zu säubern. Anschließend werden sie bei 120 Grad getrocknet und sterilisiert. Im vierten Schritt des Recyclingprozesses wird mit Hilfe eines Luftstromes sortiert. In drei Kammern werden Daunen von Federn getrennt und abgebrochene Federkiele aussortiert. Auch die Federkiele werden recycelt, da sie wegen ihres hohen Stickstoffgehalts einen guten Dünger ergeben.
Mit dem Recycling spart man eine Neuanschaffung von Daunen. Diese sind die weichen „Unterfedern“ von Gänsen und Enten, die in der EU nur bei der Schlachtung der Tiere gewonnen werden. Außerhalb der EU wird leider noch der „Lebendrupf“ vollzogen. Das bedeutet, dass den lebenden Tieren die Federn mehrfach ausgerissen werden. Dieses massive Tierleid ist in China und Osteuropa leider verbreitet, wovon aber wieder viel bei uns in verkauften Daunenjacken oder Schlafsäcken, Decken und Pölstern enthalten sind.
Da die Entscheidung, welche Pölster und Decken gekauft werden, abhängig von den individuellen Bedürfnissen eines jeden Einzelnen ist, ist es wichtig sich vor dem Kauf auch zu informieren, wie ein Material am besten gewaschen und gepflegt werden kann, um im Sinne der Nachhaltigkeit ein möglichst langes Leben zu erzielen.
Renate Eder